Geschäftskonto

Ein Geschäftskonto ist zum Zeitpunkt der Existenzgründung nicht zwingend erforderlich. Es funktioniert genau wie das private Girokonto, jedoch fallen meist etwas höhere Gebühren an. Diese Gebühren können als „Kosten des Geldverkehrs“ als Betriebsausgaben gewinn- und damit steuermindernd wirken. Sofern das durchschnittliche Guthaben auf Quartalssicht einen bestimmten Betrag übersteigt, entfallen bei den meisten Kreditinstituten die Kontoführungsgebühren.

Der Hauptgrund für das Geschäftskonto ist die Möglichkeit, den geschäftlichen Geldverkehr sauber von dem privaten zu trennen. Die für das Geschäftskonto angebotenen Kontokorrentkredite sind zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe gedacht und sind den privaten Dispokrediten ähnlich. Auch sie sind mit enorm hoher Zinslast verbunden, die nicht durch Guthabenzinsen ausgeglichen werden, obwohl einige Banken, abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Lage, in der Zwischenzeit immerhin geringe Guthabenzinsen für das Geschäftskonto anbieten. Es lohnt sich immer zu rechnen, ob der von den Lieferanten angebotene Lieferkredit – Zahlungsziel bis zu 30 Tagen und manchmal sogar mehr – nicht wesentlich billiger ist, als der Kontokorrentkredit der Bank.

Von den verschiedenen Banken gibt es unzählige Angebote mit unterschiedlichen Merkmalsausprägungen und Definitionen des Begriffs „Geschäftskonto“, so dass es schwierig sein kann, den Überblick zu behalten. Ein Vergleich lohnt sich dennoch auf jeden Fall, insbesondere für Existenzgründer, die am Anfang des Geschäftes stehen und meist naturgemäß nicht über viel Kapital verfügen. Es gibt auch Banken, meist sogenannte Direktbanken, mit keiner oder stark eingeschränkter Filialpräsenz, die ein kostenloses Geschäftskonto anbieten. Es ist jedoch wichtig, immer genau zu prüfen, ob sich nicht irgendwo hohe Kosten verstecken, wie zum Beispiel Kosten für Konto-Auszüge oder hohe Buchungsgebühren für jede einzelne Transaktion.

Auch die vom Geschäftskonto verursachten Kosten sollten in der Ertragsvorschau des Businessplanes, der während einer Existenzgründungsberatung erstellt werden sollte, unbedingt berücksichtigt werden. Sie können eine nicht zu vernachlässigende Höhe ausmachen, insbesondere, wenn die Umsätze zunächst nur gering sind.